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Urtikaria & 4 Pfoten

Wie kam es, dass Sie Tierheilpraktikerin und Ernährungsberaterin wurden?

Durch die vielen Probleme, die ich bei meinen eigenen Hunden hatte, fing ich an, mich für die Naturheilkunde zu interessieren. Es musste für mich noch ein anderer Weg geben, meinen Hunden zu helfen, ohne die chemische Keule. Zudem habe ich auch eine medizinische Ausbildung, da mich die Zusammenhänge im Organismus schon immer fasziniert haben.

Nachdem Sie selbst Urtikaria bekommen haben, wussten Sie da schon, dass Tiere auch an Urtikaria erkranken können?

Das unsere Tiere verstärkt auch zu Hautproblemen neigen können, war mir es schon vorher bewusst. Sie können auch an den gleichen Krankheiten erkranken, wie wir Menschen auch. Eine Urtikaria macht auch vor unseren Lieblingen leider keinen Halt. Sie spiegeln auch oft ihren Menschen oder übernehmen auch viel von Ihrer Bezugsperson. 

Gibt es Unterschiede bei der Diagnostik und im Krankheitsverlauf bei Mensch und Tier?

In der Diagnostik gibt es schon ein paar Unterschiede zur Humanmedizin. Hier kann man sehr gut mit einer Haaranalyse arbeiten. Falls die Ernährung die Ursache für eine Urtikaria sein sollte, dann kann eine Ausschlussdiät sinnvoll sein. Umweltallergen kann man auch über das Blutbild testen lassen. Hauttest, wie in der Humanmedizin, macht man bei unseren Tieren eher selten. 

Menschen werden mit Antihistaminika, Kortison, Biologika und anderen Medikamenten behandelt. Wie verhält sich das bei unseren Lieblingen?

Auch in der Veterinärmedizin werden diese Tiere mit Kortison behandelt, da es hier zu einem Überschießen des Immunsystems kommt. Oft wird auch das Medikament Cytopoint eingesetzt was gegen einen bestimmten Botenstoff im Körper gerichtet ist. Natürlich kommen auch noch andere Medikamente in Frage. Ich bin kein Gegner dieser Medikamente, da sie auch Leben retten können. Man sollte sie halt immer nur gezielt einsetzten.

Urtikaria kann beim Menschen eine Fülle an Ursachen haben. Ist das bei Tieren genauso?

Die Urtikaria ist nur ein Symptom, dessen Ursache gefunden werden muss. Findet man den Auslöser, dann kann man auch die Urtikaria in den Griff bekommen. Auch hier gibt es eine Fülle an Ursachen, die eine Urtikaria auslösen können.

Sehen beim Tier Quaddeln genauso aus wie beim Menschen?

Einige Tiere zeigen auch eine Quaddelbildung, andere wiederum nur eine sehr stark gerötete Haut, Pusteln, Pickel, Krusten oder Haarausfall . Sie sehen beim Tier etwas anders aus, als im Vergleich zum Menschen.

Woran erkenne ich, dass mein Tier an Urtikaria erkrankt ist?

Die Nesselsucht tritt relativ schnell auf. Innerhalb von Minuten und Sekunden. Genauso schnell wie sie entsteht, kann sie auch wieder weggehen. Allerdings habe ich bei Pferden schon gesehen, dass es auch ein paar Tage dauern kann.

Wir haben von einigen selbst Betroffenen gehört, das Pferde an Urtikaria erkrankt sind. Ist das eine Tierart die häufig an Urtikaria erkrankt?

Hier kann auch eine genetische Komponente vorliegen, warum so viele Pferde an einer Urtikaria erkranken. Zudem muss auch ein Auslöser vorhanden sein, was die Nesselsucht auslöst. Häufig kommen hier Schimmelsporen, Pollen und auch Insektenstiche in Frage (aber auch noch einiges mehr).

Als Tierheilpraktikerin behandeln Sie Tiere ganzheitlich. Welchen Nutzen sehen Sie dabei für Mensch und Tier?

Ein Tier ganzheitlich zu behandeln bedeutet, nicht nur das Symptom zu behandeln, sondern das Ungleichgewicht / die Ursache an der Wurzel anzupacken. Wenn man das schafft, dann können das Tier und der Mensch zu Ruhe kommen und sich wieder voll und ganz genießen.

Welche Rolle spielen bei Tieren in der heutigen Zeit Umweltgifte wie Pestizide, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKS) oder Duftstoffe.

Umweltgifte und Pestizide spielen bei unseren Tieren eine sehr große Rolle, was leider sehr oft unterschätzt wird. Auch Duftstoffe können bei unseren Lieblingen unerwünschte Reaktionen auslösen, wenn sie auf die Inhaltsstoffe der Duftstoffe reagieren.

Spielt die Ernährung eine Rolle? Können Pestizide, die wir mit dem Weizen über die Ernährung aufnehmen, auch Tieren schaden?

Pestizide und Umweltgifte spielen in der heutigen Zeit auch eine sehr große Rolle bei unseren Tieren. Diese Belastungen können auf Dauer auch zu Schäden bei unseren Tieren führen (auch am Erbgut). Eine „bedarfsgerechte“ Ernährung spielt hier eine wichtige Rolle, damit ein Organismus sich selbst entgiften kann.

Ab wann geht’s beim 4-pfötigen Liebling zum Tierarzt?

Wenn ein Tier nur noch leidet und keine Ruhe mehr findet, dann sollte man mit einem Tierarzt zusammenarbeiten, damit dem Tier am optimalsten geholfen werden kann. Geht es dem Tier schlecht, leidet auch der Mensch, was wiederum schlecht für eine Therapie ist.

In unserer neuen Gruppe Urtikaria&4 Pfoten stehen Sie uns mit Ihrer fachlichen Expertise zur Verfügung. Was erwartet Betroffene in der Urtikaria & 4 Pfoten Gruppe?

In dieser Gruppe werden betroffene Tierhalter Ratschläge erhalten, wie man das Problem am besten angehen kann. Wo man ansetzten und wie man das Tier am besten bei dem Problem unterstützen kann, damit eine Verbesserung eintritt. Allerdings sollte man hier ein klein wenig Geduld mitbringen, da eine Urtikaria auch nicht von heute auf Morgen entsteht. Oftmals fing das schon vor Jahren an, bis es dann zum Ausbruch kommt.

Fotocredit: Lum3n/Pexels

Tierheilpraktikerin, Tiermykotherapeutin, Spagyrik, Reiki, Bachblüten, Magnetfeld und Lasertherapie, Ernährungsberaterin für Tiere, Tierkommunikation