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Mikronährstoffe – Sinn oder Unsinn

Der Markt an Mikronähstoffen ist unüberschaubar. In diesem Produktdschungel gibt es für jedes Geldbörserl etwas. Besonders Produkte ohne Zusatzstoffe werden als hochwertig angepriesen. Es gehört heute schon beinahe zum guten Ton, täglich Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Aber woher weiß man eigentlich, welche Nährstoffe man zusätzlich für wie lange ergänzen soll? Und ab wann kann die Einnahme sogar gefährlich werden? Wir wollten es ganz genau wissen und haben mit Dr. Christian Matthai über die sinnvolle Ergänzung von Vitalstoffe gesprochen.

Wann ist die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll? 

Bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln muss man zwischen einem präventiven – also vorsorglichen – und einem therapeutischen Vorgehen unterscheiden. Ersteres verfolgt das Ziel Mikronährstoffmängel zu vermeiden und die Gesundheit zu erhalten. Ein gutes Beispiel hierfür wäre die Einnahme von Vitamin D über die Wintermonate. Hier wissen wir, dass ein Mangel mit diversen Krankheitsrisiken (z.B. Autoimmunerkrankungen) vergesellschaftet ist. 

Beim therapeutischen Vorgehen kommen Substanzen zur Anwendung von deren Einsatz man sich einen Effekt – das Mindern von Beschwerden und Symptomen – erwarten darf. Dafür muss einerseits nicht notwendigerweise ein Mangel vorliegen und andererseits werden oft hohe und damit supraphysiologische Dosen verwendet. Ein gutes Beispiel zur Behandlung der Psoriasis wäre der Einsatz von entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren. 

Welche Untersuchungen sind dazu erforderlich? 

In manchen Fällen ist auch eine Einnahme von Supplementen ins Blinde hinein, vorausgesetzt sie ist zeitlich begrenzt, vertretbar. 

Die mit Abstand größte therapeutische Effizienz und Klarheit bringt jedoch die Vollblutanalyse, bei der der Mikronährstoffgehalt im Blut überprüft wird. Das Ergebnis ermöglicht dann eine gezielte und bedarfsgerechte Vorgehensweise des Therapeuten. 

Welche Gefahren birgt eine mögliche unkontrollierte Überdosierung? 

In der Vergangenheit wurden vereinzelt Studien publiziert, die auch auf mögliche nachteilige Auswirkungen durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln hinwiesen. In diesen Untersuchungen ging es meistens um den Einsatz fettlöslicher Vitamine, wie z.B. Vitamin E, bei dem das „Zuviel“ im Gegensatz zu wasserlöslichen Vitaminen wie Vitamin C, nicht ausgeschieden wird. Es gilt somit auch hier folgende Philosophie zu verfolgen: „So wenig wie möglich, aber so viel wie nötig!“. 

Gibt es Langzeitschäden/Folgen? 

In den seltensten Fällen muss man auch mit unerwünschten Folgen rechnen. Aus diesem Grund ist es wichtig zu wissen in welchen Dosen und über welchen Zeitraum Supplemente zum Einsatz kommen sollen. 

Wie wichtig ist es auf die Qualität von Nahrungsergänzungsmittel zu achten? 

Genau wie bei der Auswahl von Lebensmitteln gilt auch hier das Motto „Qualität vor Quantität!“. Der Markt der Nahrungsergänzungsmittel ist groß und ebenso die Gefahr minderwertige oder gar verunreinigte Produkte zu erwerben. Aus diesem Grund wird es immer wichtiger sich im Falle der Unsicherheit vom Arzt oder Apotheker beraten zu lassen. Abschließend soll nicht unerwähnt bleiben, dass Nahrungsergänzungsmittel niemals der Ersatz für eine gesunde, ausgewogene Ernährung sein können! 

Eine Einnahmeempfehlung, die ich persönlich derzeit praktiziere lautet:  

Morgens: 1×1 Glutathion 100mg (inkl. Vitamin C + Selen) + 1×1 alpha-Liponsäure 300mg  

Abends: 1×1 Glutathion 100mg (inkl. Vitamin C + Selen) + 1×1 alpha-Liponsäure 300mg  

Unmittelbar vor dem Schlafengehen:  1×1 Zink 30mg 

Fotocredit: Anna Shvets/Pexels

Bildquellen

  • Design ohne Titel: Pexels / Anna Shvets