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Ganzheitliche Massnahmen bei Allergien

Da bei vielen Urtikaria Patienten auch Mastzellaktivitäten und Allergien eine sehr große Rolle spielen, möchte ich euch diesmal ein bisschen was über ganzheitliche Maßnahmen bei Allergien erzählen. 

Was kann ICH selbst Gutes für mich tun? Medikamente wie z.B. Antihistaminika und in manchen Fällen auch Cortison sind wichtig, keine Frage – aber wie kann ICH mein Immunsystem zusätzlich noch stärken bzw. wie kann ICH meinen Körper vor schädlichen Einflüssen schützen? All das und viel mehr, erfahrt ihr in diesem Artikel. 

Eine der wichtigsten Maßnahmen ist es Allergene zu meiden!

Die betreffenden Allergene (Nahrungsmittelallergene) sollten vorerst NICHT mehr zum Speiseplan gehören! Kennt man diese noch nicht, sollte man versuchen sie mit Hilfe einer Eliminations- oder Suchdiät herauszufinden. Oder man benutzt hierfür die Rotationsdiät.

Die häufigsten Allergene, die ohnehin nicht zu einer gesunden Ernährung gehören wie z.B. Weizeneiweiß (Gluten) und Milcheiweiß sollten dauerhaft gemieden werden.

Ein ganz wichtiger Faktor dabei ist, NUR frische, am besten regionale Bio-Lebensmittel zu verwenden, ohne jegliche Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker, Farbstoffe, Pestizide, etc., denn das ist pures Gift für den Körper! 

Ein weiterer wichtiger Punkt wäre eine HISTAMINARME Ernährung, da auf diese Weise, die ohnehin schon erhöhten Histaminspiegel nicht noch weiter aufgebaut werden. 

Da diverse Gesundheitsprobleme u.a. auch Allergien, Unverträglichkeiten, Verdauungsbeschwerden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hauterkrankungen uvm. oft Folge einer chronischen Übersäuerung sind, stellt die ENTSÄUERUNG natürlich eine ebenfalls sehr wichtige Maßnahme zur Linderung von Allergien dar. 

Ganz oben steht hier natürlich die basenüberschüssige Ernährung. Diese sollte aus 80 % basenbildenden und 20 % säurebildenden Lebensmitteln bestehen. 

Zu den basenüberschüssigen oder basenbildenden Lebensmitteln zählen zB. fast alle Gemüsesorten, Pilze, Salate, reife Früchte, Kartoffeln, Mandeln, gekeimte Nüsse und gekeimte Hülsenfrüchte, Sprossen, Gewürze und Kräuter und Meeresgemüse. 

Quinoa, Amaranth und Hirse sind nur schwach säurebildend und können als Beilagen verwendet werden. 

Neben der basenüberschüssigen Ernährung gibt es noch weitere Maßnahmen für eine effektive Entsäuerung wie z.B. Basenbäder, Zufuhr von basischen Mineral- und Vitalstoffen, ausreichend trinken, regelmäßige Bewegung, Sauna, usw. nur um ein paar zu nennen.

Darmsanierung

Da der Darm die größte Kontaktfläche des Körpers zur Außenwelt darstellt, kommt er täglich mit mehr schädlichen Substanzen in Berührung als jedes andere Organ. Dazu zählen z.B. Medikamente, Lebensmittelzusatzstoffe, Industrienahrung, Umwelt- und Wohngifte, Krankheitserreger uvm. 

Um all diesen kritischen Stoffen Einhalt zu gebieten, ist der Hauptteil des körpereigenen Abwehrsystems – nämlich etwa 80 % des gesamten Immunsystems – im Darm lokalisiert. 

Daher ist es nicht verwunderlich, dass eine DARMSANIERUNG oft eine sehr hilfreiche Maßnahme bei Allergikern darstellt. 

Eine effektive Darmsanierung besteht aus lediglich 3 Komponenten: 

1. Psyllium (Flohsamenschalenpulver): zur Lockerung von Ablagerungen im Darm und zur Lösung von Toxinen und Stoffwechselrückständen. 

2. Bentonit oder eine ähnlich wirksame Heilerde wie zB. Zeolith: bindet die vom Psyllium gelösten Toxine, Ablagerungen, aber auch schädliche Bakterien an sich, damit diese jetzt einfach mit dem Stuhl ausgeschieden werden können. 

3. Und ein sogenanntes Probiotikum (= nützliche Darmbakterien für den Aufbau einer gesunden Darmflora): gibt es in Form von magensäureresistenten Kapseln oder flüssigen Präparaten. 

Wichtig dabei ist es vor allem bei Allergikern zunächst sehr vorsichtig zu dosieren und die 3 Bestandteile erstmal einzeln auszutesten. Wie eine Darmreinigung in der Praxis aussehen kann, erklär ich euch in einem eigenen Artikel.

Weiter wäre es von Nutzen ausreichend Vitamin B6 und B12 zuzuführen, da diese beiden Vitamine besonders für den Histamin-Abbau benötigt werden. Fehlen sie, so kann es viel leichter zu allergischen Symptomen oder zu einer Verstärkung allergischer Reaktionen kommen, da der Histaminspiegel weiterhin erhöht bleibt. 

Vitamin B6 wäre  zb. in Nüssen (besonders Walnüssen), Sesamsamen, Kohlgemüse, hochwertigen Algenprodukten, Vollkornlebensmitteln, getrockneten Bananen, Leber, usw. enthalten. 

Vitamin B12 findet man hauptsächlich in Fleisch, Fisch, Milch, Eigelb, usw. 

Um den Körper von sämtlichen Toxinen und anderen Schadstoffen zu befreien, ist es enorm wichtig möglichst viel Wasser zu trinken, mind. 2-3 l täglich. Am besten eignet sich hierfür ein kohlensäurefreies, mineralarmes Wasser, da es in dieser Form besonders viele Schadstoffe aufnehmen und zu den Ausleitungsorganen (Leber, Niere, Haut) transportieren kann. 

Hautpflege

Bei Allergikern darf man natürlich auch die Hautpflege nicht vergessen. Die spielt gerade bei Urtikaria Patienten eine wichtige Rolle. Zur äußerlichen Hautpflege eignen sich bei Hauterkrankungen jeder Art Öle, die eine fertige Gamma-Linolen-Säure enthalten wie z.B. Borretschsamenöl, Nachtkerzenöl oder Hanföl, da diese einen besonders positiven Einfluss auf eine gesunde, frische Haut haben und Entzündungen und Juckreiz lindern können. 

Bewegung

Regelmässige Bewegung, wobei die Betonung auf REGELMÄSSIG liegt, ist ebenfalls eine ganz wichtige Maßnahme zur Linderung von Allergien. Damit meine ich nicht, dass ihr euch jetzt sportlich verausgaben müsst, sondern es reicht bereits ein ½ stdl. Spaziergang, walken oder auch 20 min Schwingen auf einen Zimmertrampolin täglich, um die Darmperistaltik und den Lymphfluss zu fördern und die Sauerstoffversorgung des Organismus zu erhöhen. All diese Maßnahmen verbessern das Wohlbefinden, befreien den Körper von Toxinen und Stoffwechselrückständen und tragen somit zur Stärkung des Immunsystems bei. Entscheidend hierfür ist nicht das „Wie viel“, sondern die Regelmäßigkeit! 

Stressmanagement

Und last but not least, das Stressmanagement. Hierzu gehören neben der oben erwähnten Entsäuerung, Darmsanierung und regelmäßigen Bewegung noch ausreichend und guter Schlaf, da Schlafmangel das Immunsystem schwächt und somit Allergien leichter entstehen können. Die richtige Atmung, um den Körper optimal mit Sauerstoff zu versorgen und diverse Entspannungsmethoden (wie zb. progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, Yoga, Meditationen, usw.) um wieder neue Kraft zu schöpfen, aufzutanken und zu regenerieren. Was für jeden Einzelnen von euch entspannend wirkt, wird sehr wahrscheinlich ganz unterschiedlich sein, für den einen mag es eine Phantasiereise, für den anderen ein bestimmtes Hobby sein. Ganz egal, was es ist. Hauptsache es bringt euch auf andere Gedanken und lenkt euch von dem stressigen Alltag ab. 

Dass man diese Liste hier beliebig ausdehnen kann, ist mir klar, aber ich wollte euch mal die wichtigsten ganzheitlichen Maßnahmen zur Linderung eurer Allergien näherbringen. 

Fotocredit: Robert Kneschke/Adobe Stock

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:

1. Allergene meiden 

2. Histaminarme Ernährung aus frischen basenüberschüssigen Lebensmitteln 

3. Entsäuerung 

4. Darmsanierung 

5. Ausreichend Flüssigkeitszufuhr, am besten Wasser 

6. Ausreichend Vitamin B6 und B12 zuführen 

7. Eine naturbelassene Hautpflege verwenden 

8. Regelmäßige Bewegung 

9. Stressmanagement 

 

Ganzheitliche Ernährungsberaterin, kinderlieb, zieht Schildkröten auf, hat eine Luftburg in ihrem Garten stehen.