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Ausnahmezustand Schwangerschaft

Die Schwangerschaft ist eine aufregende Zeit im Leben einer Frau oft herbeigesehnt, aber auch manchmal ungeplant und immer individuell! Eigentlich die natürlichste Sache der Welt, unser Körper ist dafür gemacht, aber heutzutage dennoch sehr besonders:

Früher durchlebten Frauen durchschnittlich zehn Schwangerschaften, erlitten Fehlgeburten und die Geburt war zum Teil mit hohen Risiken verbunden. Es gab weder Ultraschall noch Laboruntersuchungen, Hausgeburten waren normal und oft war weit und breit kein Arzt in der Nähe. Dafür gab es Hebammen und andere Frauen, die der Gebärenden zur Seite standen. Heutzutage bringt eine Frau hierzulande durchschnittlich 1,5 Kinder zur Welt, Schwangerschaft und Geburt werden daher, wenn alles gut geht, nur ein oder zweimal erlebt.

In einer Welt, wo nahezu alles planbar und irgendwie machbar ist, soll oft nichts dem Zufall überlassen werden. Manche Frauen geraten dadurch sehr unter Druck. Oft vergehen Jahre, bis es endlich klappt und dann läuft es gar nicht so, wie man es sich vorgestellt hat! Wochenlange Übelkeit, starke Gewichtszunahme, Ödeme, Kopfschmerzen oder Urtikaria. Aber was tun, wenn Medikamente kontraindiziert sind und Hausmittel nicht greifen?

Das ist die eine Sache. So manche Frau hat darüber hinaus noch mit anderen Dingen zu kämpfen: Was ist, wenn das Kind nicht geplant ist? Ist jetzt der richtige Zeitpunkt? Was ist mit der in Aussicht gestellten Beförderung? Eigentlich wollte man sich beruflich verändern, traut sich jetzt aber nicht, da ein sicheres Einkommen in der jetzigen Situation wichtiger erscheint. Was ist mit dem Partner?

Wird er sich ebenfalls freuen, hält die Beziehung stand? Will ich überhaupt ein Kind? Oder die Familienplanung war eigentlich bereits abgeschlossen, da kündigt sich ein Nachzügler an! Hier bahnt sich eine Achterbahnfahrt der Gefühle an!

Warum Homöopathie?

Die Homöopathie hat den Vorteil, dass sie als ganzheitliche Methode all das berücksichtigt und sowohl auf körperlicher als auch auf mentaler und seelischer Ebene regulierend wirken kann. Gerade in der Schwangerschaft empfehle ich die Betreuung durch eine erfahrene Homöopathin oder einen erfahrenen Homöopathen, da sich die Behandlung in jedem Fall auch auf das Kind auswirkt! Im Idealfall natürlich im positiven Sinne: Geht es der Mutter gut und verläuft die Schwangerschaft harmonisch, kann sich das Kind optimal entwickeln und beide können sich gut auf die Geburt vorbereiten.

Wie findet man die richtige Arznei?

Wichtig ist, dass Sie sich selbst genau beobachten und notieren, wann die Symptome begonnen haben. Wie verhält es sich im Laufe des Tages? Wann ist es am schlimmsten und was tun Sie instinktiv, um sich Linderung zu verschaffen? Wie fühlt es sich an? Wie wirken sich die Beschwerden auf ihren Alltag aus? Wie ist das Erleben in dieser Situation? Sie sollten dabei ganz ehrlich sein! All diese Fragen werden in der homöopathische Fallaufnahme berücksichtigt und tragen dazu bei, die richtige Arznei für Sie und Ihr ungeborenes Baby zu finden.

Was muss man beachten?

Homöopathische Arzneien könne auch während der Geburt, im Wochenbett und während der Stillzeit eingesetzt werden und Ihnen diese Zeit sehr erleichtern. An dieser Stelle möchte ich von der Anwendung sogenannter geburtsvorbereitender Globuli abraten, die gerne empfohlen werden, um den Muttermund weich zu machen und die Geburt zu erleichtern- das kann auch nach hinten losgehen! Homöopathische Arzneien werden immer anhand der Symptome ausgewählt, sonst wirken sie nicht oder können sogar Symptome erzeugen. Am meisten profitieren Sie, wenn Sie außerdem eine Hebamme zu Rate ziehen, die homöopathisch ausgebildet ist und Ihnen auch während der Geburt und Stillzeit zur Seite steht!

Welche Beschwerden kann man homöopathisch behandeln?

Prinzipiell kann man viele Beschwerden homöopathisch behandeln. Voraussetzung ist die Regulationsfähigkeit des Körpers. Bitte absolvieren Sie in jedem Fall alle empfohlenen Untersuchungen und besprechen Sie Ihre Beschwerden mit einer Ärztin oder einem Arzt. Es gibt Symptome, die man unbedingt abklären muss, um Komplikationen rechtzeitig erkennen und entsprechend handeln zu können! Leider können auch Hautprobleme vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel zunehmen, da die Leber manchmal überlastet ist, auch das kann man regulieren.

Allgemeine Tipps „für ihr Wohlbefinden“

1. Das wichtigste zuerst:

Schwangerschaft ist keine Krankheit! Auch wenn ich sie am Beginn dieses Artikels als „Ausnahmezustand“ betitelt habe! Schauen Sie auf sich selbst und gönnen Sie sich, was immer Ihnen guttut!

2. Legen Sie Pausen ein, gehen Sie an die frische Luft, holen Sie sich Unterstützung für den Haushalt und Betreuung für die Kinder, die Sie bereits haben. Seien Sie nicht zu ehrgeizig- es nützt weder Ihnen noch dem Baby, geschweige denn Ihrer Familie, wenn Sie erschöpft sind.

3. Trinken Sie ausreichend und suchen Sie Abkühlung. Machen Sie trotzdem Bewegung, damit Sie fit bleiben- es kommt Ihnen für die Geburt und Stillzeit auf jeden Fall zugute. Schwimmen und Nordic Walking sind ideal, es gibt auch Yogakurse für Schwangere.

4. Schlafen Sie ausreichend und genieren Sie sich nicht, wenn Sie am Nachmittag das Bedürfnis nach einem Schläfchen haben.

5. Und zuletzt: Versuchen Sie nicht perfekt zu sein und vergleichen Sie sich nicht mit anderen, die es vermeintlich besser hinbekommen! Und vor allem: Machen Sie sich keine Vorwürfe, wenn es zu irgendwelchen Zwischenfällen kommt! Gehen Sie rechtzeitig zum Arzt, wenn Sie ein ungutes Gefühl haben.

Fotocredit: defpics/Adobe Stock

Ärztin für Allgemeinmedizin, Pharmazeutin, Homöopathin